Zurück in die Gesellschaft

- Der Weg ehemaliger Obdachloser

BRD, 2013
Dauer: 14:00 min
Eine Sendung von Florian Beck und Christian Schnelting

Die letzten Jahre waren für Josef Schmid wie eine Achterbahnfahrt: Eigentlich hatte der heute 60-Jährige sich als Bankmanager bestens in einem komfortablen bürgerlichen Leben eingerichtet. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Job weg, Haus Weg, Ehe kaputt. Josef Schmid landete vor ein paar Jahren auf der Straße – für viele die letzte Station eines rasanten Abstiegs. Josef Schmid hat die Kehrtwende geschafft. Dietrich Grönemeyer besucht ihn in seiner kleinen Wohnung im Frankfurter Stadtteil Sindlingen und taucht ein in seine Geschichte. Wie können Obdachlose den Weg zurück in die Gesellschaft finden? Bei wem liegt die Verantwortung für diesen Prozess? Wie können Hilfestellungen aussehen? Diese Fragen stellt Dietrich Grönemeyer in seiner Sendung zum Reformationstag. Dabei begleitet er Josef Schmid im Alltag, der ihm heute Halt und Sicherheit gibt. Gemeinsam kehren sie zurück in die Zeit von Josef Schmids Obdachlosigkeit – und an die vielleicht wichtigste Station seines Lebens, einen Wohnwagen an einer Kirche in Sindlingen. Dort durfte Josef Schmid einziehen, als er nichts mehr hatte. Dort fand er Anschluss an die örtliche Gemeinde. Von diesem Wohnwagen aus ist ihm der Wiedereinstieg in die Gesellschaft gelungen. Solche Wohnwagen gibt es insgesamt 24 in Frankfurt. Sie gehören zu dem Wohnwagenprojekt der Caritas und stehen allesamt auf dem Gelände von Frankfurter Kirchengemeinden. Bis zu einem Jahr dürfen Obdachlose dort wohnen. Sowohl Gemeinde als auch Wohnwagenbewohner profitieren davon: Grenzen werden aufgehoben, Begegnung wird möglich, Solidarität entsteht. Genau so hat es bei Josef Schmid funktioniert: Er engagierte sich in der Gemeinde – und nach einem Jahr im Wohnwagen erhielt er aus dem Kreis der Gemeindemitglieder sogar drei Wohnungsangebote. Die Fragen zur Wiedereingliederung von Obdachlosen in die Gesellschaft führen Dietrich Grönemeyer auch zu Harald B., der seit ein paar Monaten in einem Wohnwagen auf dem Gelände der evangelischen Hoffnungsgemeinde im Gutleutviertel lebt. Der 44-Jährige erzählt ihm, wie wertvoll der Wohnwagen für ihn ist als Zufluchtsort und erstes Zuhause nach langer Zeit. Harald B. ist es mittlerweile sogar gelungen, eine Arbeit zu finden. Nur mit einer Wohnung will es nicht klappen – noch nicht? In seinen Begegnungen, Erlebnissen und Gesprächen taucht Dietrich Grönemeyer ein in menschliche Schicksale, erfährt von Einsamkeit, Leid – und dem guten Gefühl, gebraucht zu werden. Gleichzeitig wird am Reformationstag deutlich, dass es sich auszahlt, Verantwortung zu übernehmen für sein Leben, seine Angst zu überwinden und den Schritt in eine neue Zukunft zu wagen.

Zurück in die Gesellschaft
zuletzt im TV:
  • 31.10.2014, 12:45 Uhr - 3sat
    Dietrich Grönemeyer - Leben ist mehr! zum Webauftritt der Sendung - teilweise mit Videostream LINK ZUR SENDUNG
  • 31.10.2013, 17:45 Uhr - ZDF
    Dietrich Grönemeyer - Leben ist mehr!
  • 31.10.2013, 12:45 Uhr - 3sat
    Dietrich Grönemeyer - Leben ist mehr!

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