Florian Deroubaix: Blind und doch lichthungrig

BRD, 2013
Dauer: 5:00 min
Ein Beitrag von Florian Beck und Christian Schnelting

Zugegeben: Tätowieren ist heute eigentlich nichts wirklich Besonderes mehr. Doch für Florian Deroubaix ist das anders. Der heute 26-Jährige kann das Ergebnis seiner neuesten Tätowierung gar nicht sehen. Er ist blind. Er sieht von Geburt an nichts, an „guten Tagen“ kann er in einem Raum eventuell sagen, wo die Fensterfront ist. Als Mangel empfindet Florian Deroubaix die fehlenden Sinneseindrücke über die Augen längst nicht mehr. Die Welt nimmt er über andere Sinne wahr – und nutzt damit in seinem Hautberuf als Physiotherapeut auch anderen Menschen. Während Kollegen eher den visuellen Eindruck zur Beurteilung ihres Gegenüber nutzen, „höre ich glaube ich besser zu.“ Dennoch möchte er auf Licht nicht verzichten. „Ich sehe Licht zwar nicht, aber ich finde es unheimlich wichtig, weil das nimmt man ja nicht nur über die Augen auf.“  Was ihn schon eher nervt, ist die symbolische Überfrachtung des Lichts als Medium von Heil und Glück: „Ich weiß nicht, ob die Gestalten wirklich so hell sind, wie sie sich manche vorstellen.“ Seine „Erleuchtungen“ holt sich Florian Deroubaix woanders – wenn er Musik spielt zum Beispiel.

Florian Deroubaix: Blind und doch lichthungrig
zuletzt im TV:
  • 11.03.2013, 12:15 Uhr - 3sat
    sonntags, TV fürs Leben
  • 10.03.2013, 09:02 Uhr - ZDF
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