Magier der Klarinette: Giora Feidman

BRD, 1997
Dauer: 7:00 min
Ein Beitrag von Florian Beck und Christian Schnelting

„Er läßt sie röcheln, und flüstern, quietschend jubilieren, in burlekes Keckern ausbrechen und dann wieder in zarten Trauertönen murmeln“ - so überzogen-unglaubwürdig die Beschreibungen von Giora Feidmans Umgang mit seiner Klarinette in vielen Kritiken klingen, so zutreffend sind sie. Denn ob in symphonischen Werken, als König des Klezmer, in der musikalischen Begleitung des Stummfilms Golem von Paul Wegener (im Sommer in Deutschland zu sehen, gemeinsam mit dem Arditti String Quartett), als Komponist und Interpret eines Teils der Filmmusik von „Schindlers Liste“ oder als Jazzer - der 1936 in Buenos Aires geborene Feidman verwandelt seine Klarinette von einem Musik- zu einem Gesangsinstrument. Doch die Einzigartigkeit seiner Musik ist nur die eine Seite des heute in Israel und New York lebenden Künstlers. Wie viele Musiker wirbt er für Frieden und Freundschaft unter den Völkern - und er ist einer der wenigen, denen man diese Botschaft abnimmt (so beispielsweise, als der Jude aus Anlaß des Festaktes zu 50 Jahren Kriegsende im Deutschen Bundestag spielte). Denn Giora Feidman scheint mit seiner Musik tatsächlich die Herzen seiner Zuhörer zu öffnen - und arbeitet, auch wenn er die Klarinette weglegt, diesseits und jenseits des Atlantik mit Workshops daran, seine Botschaft zu vermitteln: „Musik kennt keine Rassen und Kulturen, sie hat keine Religion und gehört keiner Ideologie - Musik ist Freiheit“. Ein Portrait.

Magier der Klarinette: Giora Feidman
zuletzt im TV:
  • 14.10.1997, 09:05 Uhr - 3sat
    Kulturzeit
  • 13.10.1997, 19:20 Uhr - 3sat
    Kulturzeit

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